Matthias Sammer ist zurück im „Motzki“-Modus. Nach Dortmunds Niederlage in Paris echauffierte er sich minutenlang über den Schiedsrichter – wegen eines Elfmeters.
Stein des Anstoßes: Ein Elfmeter in der 49. Minute, der dem BVB-Berater mehr als sauer aufstieß. Nachdem Niklas Süle den Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand bekommen hatte, entschied Schiedsrichter Jesús Gil Manzano aus Spanien auf Elfmeter.
Sammer und die „hundertprozentige Fehlentscheidung“
Für Sammer war das „eine hundertprozentige Fehlentscheidung“, wie er nach der Partie in der Analyse bei „Amazon Prime Video“ ausführte. Für ihn sei die Aktion eine „natürliche Körperbewegung“ gewesen.
Ähnlich sah es Dortmunds Trainer Edin Terzić, der zu der Szene resignierend entgegnete: „Wir haben es gesehen. Aber es bringt ja nichts.“ Solange es keine „klare Linie“ bei der Handregel gebe, „können wir sehr wenig dagegen tun.“
Sammer beruhigte dieser Umstand allerdings nicht. Er steigerte sich noch mehr in die Szene rein – unter anderem, weil ihm das Auftreten des Unparteiischen missfiel.
„Kann ich eigentlich gesperrt werden?“, fragte Sammer vorsorglich, um dann in einen regelrechten Redeschwall zu verfallen. In dessen Fokus: Roberto Rosetti, ein ehemaliger Schiedsrichter, der mittlerweile der Uefa-Schiedsrichterkommission vorsteht und dessen Habitus dem Europameister von 1996 massiv missfällt.
Schiedsrichter Manzano im Fokus
„Wie der so ums Stadion stolziert“, sagte Sammer, müsse man sich nicht wundern, wenn „die Jünglinge denken, dass das auch okay ist.“ Sammer weiter: „Ich mag dieses Arrogante, dieses Abwinken auf dem Platz nicht.“
Damit spielte er auch auf das Verhalten von Schiedsrichter Manzano an, der die Hinweise der Dortmunder vor dem Elfmeter entsprechend abkanzelte. Das störte auch Emre Can.
Der BVB-Mittelfeldakteur erklärte dazu, er haben gesehen, dass Süle „den Ball schon mit der Hand spielt, aber er fällt. Das habe ich dem Schiri gesagt.“ Die Szene wird den BVB in den nächsten Tagen sicherlich weiter beschäftigten. Matthias Sammers Urteil ist indes eindeutig: „Eine spielentscheidende Szene und eine totale Fehlentscheidung.“